Homeoffice von einem auf den anderen Tag: Kann man professionelle Workflows, aber auch Unternehmenskultur und Miteinander “mit nach Hause nehmen”? Es ist nicht immer einfach – aber es geht.
Freitag, der 13. März. Das war der erste Tag, an dem ganz Jimdo ins Homeoffice ging. Ursprünglich war das als Test geplant, denn so gut man es auch durchdenken und vorbereiten kann: Was passiert eigentlich, wenn 220 Kollegen von einem auf den anderen Tag zu Hause bleiben?
Noch am selben Tag hat Matze, unser CEO, das Experiment zum Dauerzustand erklärt. Das Jimdo-Office würde auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben.
Einerseits könnte man denken: Für eine Unternehmen in der Digitalbranche ist das eigentlich keine große Sache. Schließlich stellen wir keine physischen Produkte her, sondern bieten Online-Tools an, mit denen man eine Website bauen, einen Onlineshop erstellen, ein Logo kreieren und vieles mehr machen kann. Im Grunde brauchen wir also nur einen Computer mit Internetzugang. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Die Herausforderung Homeoffice
Denn nicht alles lässt sich einfach ins Online-Office übertragen: Das tägliche Morgenmeeting fühlt sich digital einfach anders an. Die kurze Unterhaltung mit der Kollegin an Kaffeemaschine oder Obstkorb ergibt sich nicht mal eben so. Recruiting ganz ohne den persönlichen Kontakt ist eine eigene Disziplin. Und der intensive Austausch zu Projekten zwischen den Teams erfordert neue Workflows. Um nur einige Beispiele zu nennen – einmal abgesehen vom täglichen gemeinsamen Mittagessen bei Sam, unserem Küchenchef.
Wie schafft man es nun als Firma im Homeoffice, dass zum einen das persönliche Miteinander und Zusammengehörigkeitsgefühl und zum anderen effektive Arbeitsabläufe und Kooperation lebendig bleiben?
Wahrscheinlich gibt es dafür nicht den einen Ansatz. Auf jeden Fall kann man nach einigen Wochen Homeoffice rückblickend sagen: Wir bei Jimdo haben für beide Bereiche erstaunlich schnell und flexibel Lösungen gefunden – dank einer außergewöhnlichen gegenseitigen Unterstützung sowie einer Reihe von Initiativen durch das Unternehmen.
Wie sich Mitarbeiter organisieren – und was Jimdo macht
Es hat nicht lange gedauert, bis bei Slack die ersten Homeoffice-Gruppen aufgeploppt sind. Die Themen: Wie bespaßt man die Kinder und bekommt doch noch was geschafft? Wie beschäftigt man sich am besten, um nicht den Lagerkoller zu kriegen? Mitarbeiter fingen an, Musik miteinander zu teilen, Tipps für Indoor-Sport zu geben oder online Gesellschaftsspiele zu organisieren. Sogar Sam meldet sich von Zeit zu Zeit und gewährt Einblick in seine gastronomische Trickkiste.
Alle Meetings wurden bis heute weitestgehend digital fortgeführt. Dazu wurden einige neue regelmäßige Calls organisiert, um den Austausch und die Kooperation zwischen Teams sicherzustellen – und teils sogar zu verbessern.
Von Jimdo selber wiederum gab es von Beginn verschiedene Hilfestellungen und Initiativen für alle Mitarbeiter, unter anderem:
- Regelmäßige Video-Updates des CEO und von Management
- Professionelle Unterstützung bei allen Fragen rund um Corona
- Technische Ausstattung wurde auf Wunsch nach Hause geliefert
- Flexible Arbeitszeit für Eltern
- Komplette Digitalisierung des Recruitings
- Soziale Online-Aktionen wie Hangout-Coffee, Challenges oder Kochrezepte
Was passiert also, wenn 220 Kollegen von einem auf den anderen Tag zu Hause bleiben?
Wir konnten sehr viel, was die Arbeit für Jimdo ausmacht, mit in die digitale (Arbeits-) Welt nehmen: An einem Strang ziehen, Lösungen finden und kreativ sein, um jeden Tag das Beste für unsere Kunden zu erreichen. Und auch das Miteinander – wobei wir uns ganz sicher mehr als freuen werden, irgendwann wieder ins Jimdo-Office zurückzukehren und die Kollegen im “real life” wiederzusehen.